Unfälle in Pulvermühlen
Pulverfabrikanten
Explosion von
Pulvermühlen
(uns bisher
bekannte Unfälle Stand 25.09.2023)
ermittelt durch: BC
= Buchholz-Chronik, WK = Willi Klein, KB = Kirchenbücher, GO =
Gogarten Jahrbuch 19.., VO = „Aus vergangenen Tagen“ Notizen von
Pfarrer Joh. Friedr. Vogt, Klaswipper, Knau = Daten zur Geschichte
der Pulverherstellung im Raume Rö, Kladde = kleine Kladde mit
handschriftlichen Aufzeichnungen zu Wasserrädern und
Betriebseinrichtungen, Statistiken zu den Produktionsstandorten der
Rönsahler Pulverfabrik AG, 1873 - 75
1765
03.07.: Krommenohl oder Gogartener, PM brennt,
Siebhaus explodiert, 5 Verletzte (WK)
aus (BC): Seite 86,
Nr. 51 = Aufzeichnungen von Johann Hermann Cramer zum Crommenohl:
3. Juli 1765 5
Arbeiter verunglückte, auf Eisen geschlagen ohne vorher
nasszumachen,
Mühle in Brand und
nebenstehendes Siebehaus in die Luft geflogen, die 5 Arbeiter
erbärmlich
verbrannt, sind alle am Leben geblieben.
1790 15.10.:
Kerspe, Pm, 1 Verletzter (WK), unvorsichtiger Zimmermann auf
Eisen geschlagen, dieser verletzt, Schaden 200 Rthl. Siebehaus mit
500 Pfd. Pulver blieb stehen (BC)
1791 13.10.:
Krommenohl, Gogarten (BC), Brand Aufenthaltshäuschen,
PM und Siebhaus expl. niemand verletzt (WK), Feuer in
Aufenthaltshäuschen zwischen Mühle und Trockenhaus, Mühle und
Siebehaus explodiert, 1000 Rthlr. Schaden (BC)
1792 04.12.:
Streppel, Siebhaus und Mühle, 1 Toter (WK)
Kritzler, Johann
Peter, * 1759, von Bürhausen, verunglückte in der Streppeler PM,
hatte sich im Sichtehaus aufgehalten, Ursache, warum Sichtehaus und
Mühle sprang, unbekannt.
Unbeschädigt
blieben Karthaus, Christ. und Sinn, Johannes vom Dorn. (KB Rö)
1800 05.08.:
Hersbach, Pm, 3 Tote (WK)
Burghardt, Johann
Heinrich von Niederheukelbach, auf der Stelle tot, durch eigene
Unvorsichtigkeit der in der Kerspe gelegene PM der Hr. Voswinkel und
Heuser (KB Kl.)
dto. *1742, Meister
auf der Hersbacher PM und verlor dort das Leben beim Ansetzen neuer
Stempel an die Kolben, nicht gehörig gereinigt, beim Abkratzen der
Kruste, Explosion mit 300 Pfund Staube (KB Rö)
Langenberg, Joh.
Henrich, *1779, war als Zimmermann-Lehrbursche mit in der
gesprungenen Hersbacher PM gewesen, nach 9 Tagen verstorben (KB Rö),
Christ. Wilhelm
Backhaus, der zweite Pulvermacher, wurde verletzt.(VO)
1805 06.06.:
Budde, Joh. Nicolaus, Zimmermann, 57 Jahre alt, verstorben beim
Ausschweißen eines Kolbens in der Krummenohler PM, keine
Explosion
1820 15.05.:
Schmitzwipper, 2 Tote, 1 Verletzter stirbt 1823 an den Folgen
(WK)
Gogarten, Johann
Peter, *1779, Starb plötzlich durch das Auffliegen und Bersten der
obersten PM bei der Schmitzwipper, den Söhnen Caspar Cramer zu
Ballenbrügge gehörig, Abends 7.30 Uhr, bei gleichem Unglück mit
verstorben sein Sohn
Gogarten, Peter
Christian, *1804 (KB Kl.)
Kleine, Johann
Peter *1776, zu Schmitzwipper stirbt 23.06.1823 an den Folgen (KB
Kl.)
1822 10.04.:
Krommenohl, beide PM, 2 Tote (WK)
Gogarten Friedrich
Wilhelm, *1794, beim Zerspringen und Auffliegen der beiden PM in
Crommenohl, 11 Uhr (KB Kl.)
Brocksieper, Peter
Friedrich, 19 Jahre alt aus Obergogarten (WK)
1822 18.04.:
Dörseln, Peter Friedrich, *1774, Pulvermacher zu Bürhausen,
vormittag vor 10 Uhr blieb auf der Stelle tod bei Explosion der
Wipperer unterschlächtigen
PM, wo er als Meister gearbeitet. =Schmitzwipper
Sein Geselle
Enismann? Wurde stark verbrannt, aber gerettet und geheilt. (KB Rö)
1823 21.08.:
Schmalenbach, Johann Friedrich, *1802, vom Feldhof, beim Springen der
Kuszer? Mühlen stark verbrannt nach Rönsahl getragen und
starb dort. (KB Rö)
1823 17.12.:
Pulverbecke (WK) „Die naheliegenden Gebäude, Siebhaus mit
Stroh gedeckt und Trockenhaus blieben stehen. Die Mühle hatte 24
Stempel und hatte ca. 100 Jahre gestanden. (Knau)
1826 24.05.:
Wäsche: Mühle und Sichthaus, 1 Toter ( Junker aus
Schmitzwipper), 1 Verletzter (Backhaus aus Schmitzwipper)
1837 30.06.:
Neuenhammer, die oberste Pm, 1 Toter aus Meienborn (WK)
Budde, Johann, aus
Berghofs Haus Neuenhaus*1781, abends 7 Uhr oberste große PM in die
Luft geflogen und plötzlich getötet. (KB Klasw.)
1838 Hersbach,
Pm u. Siebhaus, niemand verletzt (WK), 01.08.: PM nebst Siebehaus zu
Reppekorten der Gebr. Voswinkel zu Rö. In die Luft geflogen.
Menschen nicht verunglückt. (Knau)
1838 13.12.:
Neuenhammer, Explosion der oberhalb des neuen Hammers
befindlichen großen Pm, 1 Toter (WK)
Fastenrath, Theodor
wurde bei der Explosionder oberhalb des neuen Hammers großen PM
fast am ganzen
Leibe verbrannt, am folgenden Tag verstorben (KB Kl.)
1844 20.01.:
? Neuenhammer, 1 Toter aus Klüppelberg, 1 weiterer Arbeiter
stirbt am 31.01.1844
an den Folgen (WK),
Dufft, Johann aus
Ober-Klüppelberg, Nachmittags 2 Uhr verunglückt beim Springen einer
PM (KB Kl.)
Karthaus, Johann
Peter, Pulvermacher zu Feldhof, *1806, stirb 31.01.1844 an den Folgen
von Brandwunden beim Springen einer PM (KB Kl.)
1844 27.10.:
Vormann, Wilhelm, *1806, Landwirt aus Alten-Breckerfeld, bei der
Explosion eines Pulversiebehauses des Dr. Heuser auf der Reppkotten,
wahrscheinlich bei feuchter Wiese, ist bei der PM begraben (KB Rö)
1849 Juni, Pm
unterhalb Niederhersbach (WK)
08.06.1849,
Nachm. 4 Uhr in der Hersbach eine PM und ein Siebhaus dem Dr. Heuser
(GO Jahrbuch 1957/3)
8.06. 1848,
Nachmittag 4 Uhr Hersbach eine PM und Siebhaus, 4 Arbeiter unverletzt
(Gogarten K26, Bd. 1 S 0111)
1849 20.07.1849
vorm zw. 10 und 11 Uhr – Wäsche, ein Arbeiter war im
Begriff die Tür zuzuschließen, durch das Niederwerfen der Wand
wurde er „stark mitgenommen“, PM gehörte C+B. (GO, Jb 1957/3)
20. Juli 1849: auf
der Wäsche bei Oberwipper dem Cramer jun. , 1 Arbeiter
verletzt. (Gog K26, Bd. 1, S. 0111)
1849 03.08.1849
von C+B in der Wipper die Unterste, es befand sich keiner in
der PM (GO, Jb 1957/3)
3. 08. 1849:
Schmitzwipper, die unterste, dem F.C. Cramer Söhne, niemand
verletzt
1850 Streppel,
danach Errichtung einer
Knochenstampfe an gleicher Stelle, Genehmigung 1854
1853 02. 02.:
Kerspe (WK), 1 Toter (WK)
Reinhardt, Peter,
*1801, Pulvermacher zu Speckenbach, 12 Uhr durch Springen der PM (KB
Kl.)
Mühlen: Plan im Pulvermuseum = Konzessionsplan über die dem
Karl-Friedrich Buchholz zu Crommenohl am 2. Februar 1853 explodierten
Pm. Gezeichnet als Anlage zum Konzessionsgesuch zum Wiederaufbau,
Pulvermühle soll wiederaufgebaut werden auf die Parzelle 614 (=A),
das Siebwerk soll auf der alten Stelle wiederaufgebaut werden
(Parzelle 613 , Mitte). Rechts = nicht expl. Pm auf Parzelle 611.
Das explodierte
Gebäude bestand aus einer eigentlichen Pm und einem Siebwerk,
darin jedes zwei Arbeiter beschäftigte.
1854 vor:
Streppel (WK)
1855 31.07.1855
zu Reppekorten in der Nähe der Schlacht,
2 PM gesprungen, 4
Arbeiter blieben tot: Meister Osberghaus, Fritz Wurth von hier
Wurth, Friedrich, *1830 in der PM Reppkorten des Dr. Heuser (KB Rö),
Friedrich
Kraushaar, Theodor Reinhard, sie zerstückelt (GO, Jb 1957/3)
Kraushaar,
Friedrich, *1810, wohnhaft Löh, Pulvermacher, in der PM des Dr.
Heuser am Reppkotten verunglückt und totd aufgefunden (KB Rö)
Osberghaus, Peter,
*1795, (KB Rö)
Reinhaus, Theodor,
*1819, wohnh. Haarhausen (KB Rö)
1855 explodierte
die "gerade auf Sprengpulver gehende" Mühle (Stampfmühle
mit 44 Stampfen und Siebwerk) in den Eicken (=ehem.
Reckhammer von Weyer) nahe Ballenbrügge
1857 02.04.:
Böswipper, Peter, * 1807, Pulvermacher in Rö. In der PM des Herrn
Dr. Heuser verunglückt, erst nach 4 Stunden verstorben (KB
Rö.)
Erb, Theodor,
Pulvermacher aus Schmittesiepen, 47 Jahre alt, in der PM des Dr.
Heuser verunglückt und gleich tod. (KB Rö)
1858 explod.
die zum Zerkleinerungs und Mengewerk mit 4 Tonnen umgebaute
Stampfmühle in den Eicken
1867 Nov.:
Kerspe (WK)
1875 22.05.:
das noch neue (1873-74 erbaut) Trockenhaus in Ballenbrügge
explodiert (Kladde)
Beschreibung dazu s. Buch
mit Briefen von Eugen Staffel, Seiten 234 – 38.
1875 Reppekorten,
2 Tote (WK), 05.03.1875, Nachm. zw. 5 und 6 Uhr, Reppkorten, das
Gebäude Walzwerk ohne erheblichen Knall. Die Entzündung war
langsam, da in dem Gebäude die Mischung von Salpeter, Schwefel und
Kohlen stattfand. Die Personen, Meister Böker, der Arbeiter
Ackermann zu Fastenrath und der Sohn des Polizisten Droste hatten
Verbrennungen, Meister Böker weniger, die anderen zwei nicht
durchkommen. (GO, Jb 1957/3)
1887 31.07.:
? Krommenohl, 1 Toter aus Gogarten (WK)
Herhaus, Emil,
*1858, Pulverabreiter zu Gogarten, durch Explosion einer PM abends 8
Uhr (KB Kl.)
1887 02.12.:
Neuenhammer, 2 Pm, Parzelle 42 und 54 (WK)
1897 05.05.:
Krech, Franz, *1858, Pulverarbeiterzu Niedergogarten, Nachmittags 3
Uhr verunglückt in der PM (KB Kl.)
1898 21.05.:?
Reppekorten, 1 Toter aus Nieder-Heukelbach (WK)
Fastenrath,
Friedrich, Pulverarbeiter zu Nieder-Heukelbach, Nachmittags 3 ¾ uhr
(KB Kl.)
1898 22.05.1898
Wiebusch, Wilhelm *1838, Pulverarbeiter zu Großfastenrath,
Nachmittags 3 ½ Uhr verunglückt in PM (KB Kl.)
1910 Neuenhammer:
Walze, 1 Toter (WK) Berghaus, Fritz(Kuckart)
1920 ? nicht
zuzuordnen 2 Tote bei Reparatur eines Getrieberades (WK)
1920 um:
Krommenohl, Labor, 1 Tote (WK)
1920 um:
Schmitzwipper, Zimmermann sollte neue Holzzähne in Getrieberad,
verm. in Eisen gesägt, Zimmermann sofort verbrannt, ein Weiterer
etwas später an Brandverletzung verstorben (Manfred Berges –
Festschrift Müllenbach)
1922
Krommenohl PM (WK)
1922 8.07.:
Schmitzwipper, Mühlenbauer Aloys Kirch, 48 Jahre, wohnhaft in
Himmerkusen, infolge Explosion einer PM bei Schmitzwipper tödlich
verunglückt (Sterbeeintrag Standesamt Rönsahl), Mittags
3 Uhr
1923 Krommenohl
PM (WK)
Dynamitfabrik
Sie bestand von 1885
bis 1896/98(?). In dieser Zeit 4 Explosionen mit insges. 11 Toten:
25.10.1885:
Panne, Carl aus Gogarten, 47 Jahre alt
09.07.1888:
Klein, Carl, Taglöhner aus Gogarten, 40 Jahre alt
20.03.1889:
Duft, Friedrich, aus Nieder-Gogarten, 25 Jahre alt
19.03.1889:
Strombach, Wilhelm, Nachtwächter aus Nieder-Klüppelberg, stirbt
durch Einatmen von Säuredämpfen,
08.01.1892:
Vollmann, Carl, aus Meienborn, 20 Jahre alt
Vollmann, Otto aus Nieder-Gogarten, 17 Jahre alt